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"Was
auch immer Sie tun,
es ist jedesmal Ihre eigene Entscheidung, ... ausnahmslos!" Optimismus versus "Positive Thinking"
Optimismus ist mit Sicherheit eine förderliche Haltung gegenüber dem Leben, wohl dem, der darüber verfügt. Optimismus, vielleicht am besten mit dem Wort "Zuversicht" übersetzt, richtet sich auf die Zukunft und beinhaltet das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, mit den Widrigkeiten des Lebens schon irgendwie, wenn auch mit Mühe, aber immer doch fertig zu werden. Wer allerdings die eigene Mühsal dabei unterschätzt, vielleicht neidvoll auf die anderen schielend, denen scheinbar (mit Sicherheit sieht das immer nur so aus!) alles im Leben gelingt, der bewegt sich immer nahe am Rande der Verzweiflung an den eigenen Fähigkeiten. Optimismus ist das Vertrauen in die eigenen
Fähigkeiten, einschließlich der eigenen Leidensfähigkeit!
Das Gegenteil von Optimismus
"PositiveThinking" dagegen kümmert sich nicht um die Fähigkeiten eines Menschen, sondern suggeriert "Du kannst alles erreichen, was du willst!" DAS hat aber die fatale Folge, dass Menschen
die sich aufgrund dieser Botschaft illusionäre Ziele an der Nichterreichung
verzweifeln müssen, da das nur eine einzige Schlussfolgerung zulässt:
"Du hast es nicht fest genug gewollt!" und so mit hoher Wahrscheinlichkeit
erstens zu massiven Verdrängungen der Realität und zweitens zu
Verzweiflung an sich selbst führt.
Sind Sie inspiriert vom "Positive Thinking"? Nun ja, das mag für Sie insofern gut sein, als "negatives Denken" sicherlich keine gute Voraussetzung für ein freudvolles Leben ist. Wenn Sie vorher darunter gelitten hatten, alle Dinge von der negativen Seite zu sehen, dann ist "Positive Thinking" sicherlich ein riesiger Fortschritt für Sie. Aber es unterscheidet sich erheblich von Optimismus, mit dem es viele Menschen aus Unkenntnis des Hintergrundes und Mangel an Einblick in die Wirkungsweise der Methode verwechseln. Ausdrücklich verwende ich hier den englischen Begriff "Positive Thnking", weil das für eine (auto)suggestive Methode des Umgangs mit Problemlagen steht. Und die hat ihre Tücken und Gefahren! Dr. Günther Scheich, Autor des Buches " 'Positives Denken' macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen" sagt in einem Vortrag: "Positives Denken, wie ich es kritisiere, meint das zwanghafte, aufgesetzte, verkrampfte Positive Denken: "Denk 'immer positiv! Egal, was kommt. Egal, in welcher Verfassung du bist. Egal, wie die Umweltbedingungen aussehen!" Vermittelt wird dies durch Suggestion und "schmalspurpsychologische" Tricks. Wohlgemerkt bin ich nicht gegen einen gesunden Optimismus, der sich aus bestimmten Fähigkeiten eines Menschen oder bestimmten Umweltbedingungen ergibt, sondern gegen dieses zwanghafte, einhämmernde Positive Denken. In der einschlägigen Literatur wird von Anfang bis Ende in ständiger Wiederholung den Lesern eingehämmert, dass es dem Menschen grundsätzlich schlecht geht. Dann folgt das Erweckungserlebnis durch einen "Guru" des Positiven Denkens. Darauf hin denke ich positiv, weil ich dazu in der richtigen Weise angeleitet wurde. Und auf einmal funktioniert alles. Süffige Beispiele sollen die Richtigkeit dieser Erfahrung betonen." (Ende des Zitats) Dr. Scheich führt weiter aus: "
2. Vertreter des Positiven Denkens versuchen
oft, bei ihren Zuhörern und Lesern ein Schwarz-Weiss-Denken zu erzeugen.
Sie unterscheiden zwischen dem richtigen/ guten und dem falschen/schlechten
Denken. Dass negative Gedanken und Gefühle für die seelische
Gesundheit ebenfalls wichtig sind, wird ignoriert. Der Mensch muss Grenzen
setzen können, er muss erkennen, dass er etwas zu verlieren hat. Das
Leben ist endlich und endet mit dem Tod. Dazwischen gibt es auch noch sehr
viel zu verlieren, nicht nur zu gewinnen.
3. Die Umsetzung Positiven Denkens scheitert oft am "Gesetz der entgegengesetzten Wirkung". Was ich krampfhaft anstrebe, wird in der Regel nicht ohne weiteres eintreten. Was ich besonders vermeiden will, tritt hingegen ein. Wenn Sie sich beispielsweise sagen, ich möchte einen Vortrag halten und darf auf keinen Fall stottern oder zittern, dann tritt oft genau dies ein. Ich habe kaum so viele Menschen erlebt, die derart negativ dachten, wie diejenigen, die bewusst versuchten, positiv zu denken. Positiv Denker sind oft geradezu Negativdenker, die sich permanent selbst kontrollieren wollen. Weil sie so negativ denken, müssen sie ständig versuchen, positiv zu denken. 4. Mit dem Positiven Denken sollen Idealvorstellungen
von absoluter Schönheit, Reichtum, Harmonie, Gesundheit und Intellektualität
umgesetzt werden. Diese Ziele, hält man sie tatsächlich für
machbar, können eigentlich nur frustrieren, weil es immer Ideale bleiben.
Je unbeirrter man die angepriesenen Ideale für machbar hält,
desto weniger wird man den Unterschied zwischen Soll- und Ist-Zustand akzeptieren
können. Wer dem Ideal in der Annahme, es sei verwirklichbar, nachrennt,
ist viel schneller frustriert. Im Grunde werden mit dem Positiven Denken
unreife Persönlichkeitsbilder und -strukturen vermittelt.
In einem Gedicht habe ich geschrieben: ein ideal ist
du kannst es nie erreichen
... das auch von Karl Schurz als Gedicht sehr ähnlich formuliert wurde. Ähnliches behaupte ich auch von Zielen: die Vorstellung, die wir von ihnen haben, bleiben immer Ideal und wir können sie nie so erreichen, wie wir sie uns vorgestellt haben (siehe auch "Themen" und "Ideale"). Dr. Scheich weiter: "
6. Positives Denken ist eine Verdrängungsmethode.
Positiv-Denker sind perfekte Verdränger, weil nicht sein soll, was
nicht sein darf. Ganze Lebensinhalte, die zu unserem Leben gehören,
werden ausgeblendet. Positives Denken passt in unsere Gesellschaft, weil
es nichts hinterfragt und den schönen Schein und die Erfolgsorientierung
in den Vordergrund stellt. Die Methoden des Positiven Denkens beschränken
sich auf ein einziges Mittel: Autosuggestion. Positiv-Denker merken schon
gar nicht mehr, wie einfach das Mittel im Vergleich zum komplexen Ziel
- totale Umstrukturierung der Seele, Veränderung der Welt - ist. Meiner
Ansicht nach kennen die Anbieter Positiven Denkens keine anderen Methoden,
beschränken sich auf diese Vereinfachungen, weil sie eben keine Fachleute
sind. Überzeugtes Denken wirklich zu ändern, ist ausserordentlich
schwierig, gerade weil das Denken in die gesamte Psyche eingebunden ist.
Mit dem folgenden Abschnitt bin ich insofern
(natürlich) nicht einverstanden, als ich dem "Radikalen Konstruktivismus"
gedanklich nahestehe und ihn offensichtlich besser kenne als Dr. Scheich.
Es ist wohl so, dass der Radikale Konstruktivismus formuliert "Jeder erzeugt
seine eigene Welt in seinem Kopf", aber kein mir bekannter Autor (und ich
bilde mir ein, mich in der einschlägigen Literatur auszukennen) behauptet
irgendwo, dass irgendein Mensch dieses für sich ganz allein kann (sondern
in Wechselwirkung mit anderen, soziale Koppelung), geschweige denn dass
er durch die eigenen Geisteskräfte die Wirklichkeit anders als durch
direktes Handeln (das Aufheben und Werfen eines Balles z.B.) beeinflussen
kann.
Weiter Dr. Scheich: "
In allen Punkten stimme ich mit Dr. Scheich überein, sofern sie nicht (aus offensichtlicher Unkenntnis) auf den Radikalen Konstruktivismus bezogen werden. In der Tat ist ein dem "Positive Thinking" ausgelieferter Mensch in der großen Gefahr, den Bezug zur Realität zu verlieren. Weiter sagt Dr.Scheich zu der Popularität der "Methode Positive Thinking": "Die vermittelten Bilder des Positiven
Denkens knüpfen sicherlich an unsere Sehnsucht nach dem Paradies an,
passen aber auch zu unserer Bequemlichkeit. Vielfach ist es einfacher,
im stillen Kämmerchen ein Buch zu lesen und zu glauben, es sei einem
geholfen. Man braucht nicht
Die hohen Anforderungen in unserer Gesellschaft
bringen den Menschen im Grunde nur noch in Schwierigkeiten: Das Betriebsklima
in der Arbeitswelt hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stark verändert.
Die Massenmedien produzieren viel Unbrauchbares und vermitteln uns eine
Scheinwelt. In Fitness-Studios werden die Körper gestylt. Wenn die
Menschen alles erreichen sollen, was ihnen an Idealen in der Gesellschaft
vorgegeben wird, muss zwangsläufig ein Wunder geschehen. Positives
Denken verspricht das Wunder auf Erden. Und erstaunlicherweise ist die
materielle Komponente immer ganz oben angesiedelt. Die Rede ist zwar vom
Geist und vom Glück, letztendlich ist die Materie aber wieder alles."
(Zitat Ende)
Hinzuzufügen bleibt, dass die Orientierung
an eigenen "realistischen" Werten, sofern sie sich nicht auf idealisierte
Äußerlichkeiten und kindliche Allmachtsphantasien beziehen (beides
hat seinen Ursprung in der realitätsfeindlichen Propaganda anderer
"anders sein zu können, als ich bin"und führt zu einem Mangel
an Akzeptanz von Gegebenheiten), ein dem "Positive Thinking" entgegengesetztes
Modell ist.
(Is to be continued ...)
Für Interessierte:
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